Allgemeine Information
Die ersten Wiesenschnitte werden jährlich zur Todesfalle von tausenden Jungtieren. Der Schnittzeitpunkt fällt mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammen, die in Wiesen und Feldern ihren Nachwuchs sicher wähnen. Doch „Drücken“ schützt vor dem Fuchs und Greifvögeln, aber nicht vor dem Mähwerk.
Das Problem ist der Drückinstinkt. Jungtiere wie z.B. Rehkitze laufen auch bei großer Gefahr nicht davon, sondern drücken sich instinktiv in ihr Versteck. Zusätzlich fahren Maschinen mit einer Arbeitsbreite bis zu 14 Metern mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Kilometern pro Stunde über die Felder. Selbst ältere Tiere haben oftmals keine Chance mehr und werden vom Mähwerk erfasst.
Ein Problem ist das auch für die Landwirte selbst, denn sie verstoßen gegen das Tierschutzgesetz, wenn sie Jungtiere bei der Mahd verstümmeln oder töten, ohne im Vorfeld versucht zu haben, dieses Tierleid zu verhindern. Es drohen hohe Strafen.
von EagleOPtics
Generell können unterschiedliche Methoden angewendet werden, um Jungtiere vor dem Mähtod zu retten – wie z.B. das Aufhängen blauer Säcke oder das Durchschreiten der Wiesenfäche vor der Mahd. Die meisten Techniken sind dabei oft sehr aufwändig (Durchgehen in 1,5 m Abstand) oder entfalten nur eine geringe Wirkung.
Durch das Voranschreiten der Technik hat sich in den letzten Jahren die Kitzrettung mittels Wärmebilddrohen etabliert. Durch das Befliegen der Wiesen vor der Mahd können mit einem erfahren Piloten nahezu alle Kitze erkannt und aus der Wiese entfernt werden.
Durch den Einsatz neuester Drohnentechnik mit hoher Auflösung und automatischer Flugplanung sind inzwischen auch hohe Flächenleistungen möglich. EagleOptics arbeitet bei der Kitzrettung mit High-Tech-Drohnen, die bei großen Schlägen bis zu 40 ha pro Stunde ermöglichen.
eines Rettungs-Einsatzes
Für Kitzrettungseinsätze
Als aktive Landwirte und Jäger ist es unser Wunsch, dass möglichst viele Jungtiere gerettet werden. Deshalb halten wir die Preise für Rettungseinsätze deutlich niedriger, als z.B. bei einer Befliegung von Solaranlagen und versuchen unsere Unkosten zu decken.
Bei jedem Einsatz inklusive ist die Anfahrt im Umkreis von 20 km um Bayreuth, das befliegen der Feldstücke mit der Wärmebilddrohne von einem ausgebildeten Drohenpiloten, mindenstens ein Helfer, Körbe für gerettete Kitze, 4 Funkgeräte zur Einweisung der Helfer und entsprechende Warnwesten.
Die Preise (inkl. Mwst) ab dem 01.04.2021 betragen 2,50 € pro ha, mindestens jedoch 45 € / Stunde. Bei größeren Feldstücken schaffen wir in der Regel 20-30 ha pro Stunde, bei kleinen und verteilten Schlägen spielt natürlich die Fahrzeit dazwischen eine Rolle.
Nach Abschluss des Einsatzes erhalten Sie eine Rechnung mit ausgewiesener Mehrwertsteuer.
zum Thema Kitzrettung
Nähert sich Gefahr (z.B. Ein Mähwerk oder auch ein Helfer von EagleOptics) drückt sich das Kitz fest und regungslos auf den Boden. So versucht es uns als vermeidlichen Raubtieren zu entgehen. Der sogenannte Drückinstinkt ist in den ersten zwei Lebenswochen besonders ausgeprägt. Diese vermeintliche Notlage ist also tatsächlich ein Instinkt, um Beutegreifern zu entgehen. Ab der dritten Lebenswoche wird der Drückinstinkt vom Fluchtinstinkt abgelöst – dann rennen die Rehkitze auch schon mal von uns weg. In diesem Moment müssen wir dann genau beobachten wohin das Rehkitz rennt um sicherzustellen, dass es sich bei der Mahd nicht mehr in der Wiese befindet.
Ganz wichtig: Wir achten darauf, das Rehkitz unter keinen Umständen zu berühren. Der menschliche Geruch würde die Mutter verunsichern und im schlimmsten Fall nimmt sie ihr kleines Rehkitz nicht mehr an. Aus diesem Grund nutzen wir Einmalhandschuhe und eine dicke Schicht Gras um das Rehkitz hochzuheben. Gleichzeitig halten wir es immer mit weit weggestreckten Armen weg vom eigenen Körper.
Die rechtliche Lage
im Tierschutzgesetz (§ 17 TierSchG) steht sinngemäß: „Niemand darf ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund töten oder ihm Schmerzen und Leiden zufügen.“ Für eine Bestrafung reicht dabei auch der „bedingte Vorsatz“ aus. Das heißt: Jeder Landwirt weiß, dass Wildtiere auf seinen Flächen sein könnten. Ergreift er keine geeigneten Maßnahmen, um die Tiere zu vergrämen oder zu retten, nimmt er deren Tod billigend in Kauf. Die Strafen dafür sind hoch: So musste ein Landwirt in Gießen 7.500 Euro bezahlen, weil er einige Kitze ausgemäht hatte. In einem anderen Fall wurde der Landwirt sogar zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Nun gibt es selbstversändlich zahlreiche Möglichkeiten der Vorsorge, jedoch muss diese vom Landwirt getroffen werden.
Deshalb werden wir in aller Regel auch von den jeweiligen Landwirten gebucht.
Bitte kontaktieren Sie uns über das Kontaktformular oder rufen Sie uns an. Wir benötigen von Ihnen den geplanten Zeitpunkt der Mahd, den Ort und die Flächeninformationen. Die Flächeninformationen können z.B. über Google Maps-Links oder auch einfach die Feldstück-ID aus IBALIS sein.
Wir benötigen am vereinbarten Treffpunkt eine Person mit Ortskenntnis, die uns zu den einzelnen Feldstücken führt. Ob noch ein zusätzlicher Helfer benötigt wird, klären wir vorab mit Ihnen.
Idealerweise vereinbaren Sie den Einsatz so früh wie möglich mit uns – ca. 3-4 Tage im Vorraus. Uns ist bewusst, dass sich durch Wetter und Lohnunternehmen ein Einsatz nicht immer perfekt planen lässt und planen bestmöglich.
Nach dem Einsatz sollte die Wiese zeitnah gemäht werden! Die Praxis zeigt, dass nach wenigen Stunden die Jungtiere wieder in die Wiesen flüchten. Durch entsprechende Behältnisse fixierte Kitze am Wiesenrand müssen zudem spätestens nach 4 Stunden wieder freigelassen werden.
Wir freuen uns immer über Unterstützung. Gerne nehmen wir dich einmal mit! Bitte kontaktiere uns dazu, damit wir dich einplanen können. Helfer, die zum ersten Mal dabei sind erhalten von uns vor Ort eine kurze Einweisung.
Unsere Einsätze finden in der Regeln in den frühen Morgenstunden statt und dauern zwischen einer und drei Stunden.
Als aktiver Helfer erhältst du von uns für die Dauer deines Einsatzes eine Warnweste, ein Funkgerät und Einmalhandschuhe. Bitte beachte, dass wir durch hohes, teiweise feuchtes Gras laufen. Du benötigst festes Schuwerk bzw. Gummistiefel und eine lange Hose zum Schutz vor Insekten / Zecken. Außerdem ist ein Sonnenschutz (z.B. ein Hut) empfehlenswert. Am Besten nimmst du dir auch etwas zu trinken mit.
Sehr gerne ! In Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder einer Aufsichtsperson dürfen Kinder gerne an einer Kitzrettung teilnehmen.